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Das ist Brasilien:
Das ist die brasilianische Flagge:
Der blaue Bereich in der Raute stellt den Himmel über Rio de Janeiro am 15. November 1889 um 8:30 Uhr dar – der Ort und die Zeit der Proklamation der Republik. Per Gesetz muss die Abbildung so sein, als befände sich der Betrachter im All und schaue durch die Sternbilder auf Brasilien. Die 27 Sterne (seit 1992) stehen für die 26 Bundesstaaten und den Bundesdistrikt. Die Anzahl der Sterne steigerte sich von 21 (1889 – 1960) auf 22 (1960 – 1968) und auf 23 (1968 – 1992).
Das portugiesische Motto ordem e progresso (Ordnung und Fortschritt) des weißen Spruchbandes geht auf den Franzosen Auguste Comte zurück, dessen Philosophie der Positivismus die Gründerväter der Republik anhingen.
Weitere Informationen:
Hauptstadt: Brasília
Amtssprache: Portugisisch
Fläche: 8.514.215 km²(Deutschland: 357.092km²)
Einwohner: 188,6 Mio. (Deutschland: 82.438.000)
Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner pro km² (Deutschland: 230 pro km²)
Geschichte:
1500: Portugiesische Seefahrer landen an der Küste Brasiliens und nehmen das Land für Portugal in Besitz. Bis Anfang des 19. Jh. ist Brasilien eine von Portugal abhängige Kolonie.
Anfang 17. Jh.: Versuche der Niederländer, sich in Nordbrasilien festzusetzen, werden zurückgeschlagen. Entlang der Küste entwickelt sich Zuckerrohranbau, der mit afrikanischen Sklaven betrieben wird; von São Paulo aus dringen "Bandeirantes" auf der Suche nach Gold, Diamanten und Indianersklaven ins Landesinnere vor und erweitern kontinuierlich den portugiesischen Einflussbereich.
1807: Das portugiesische Königshaus flieht vor der napoleonischen Armee nach Brasilien, das den Status eines Königreichs und damit die rechtliche Gleichstellung mit Portugal erlangt.
1822: Als Portugal 1821 nach der Rückkehr König Joãos IV versucht, das frühere Abhängigkeitsverhältnis wiederherzustellen, erklärt dessen ältester Sohn die Unabhängigkeit Brasiliens und wird als Pedro I. Kaiser Brasiliens. Sein Sohn Pedro II. fördert konsequent die Einwanderung von Europäern, darunter auch viele Deutsche. Der wirtschaftliche Schwerpunkt verlagert sich vom Zuckerrohr- und Tabakanbau im Norden zum Anbau von Kaffee im Süden.
1888: Aufhebung der Sklaverei, gefolgt von Wirtschaftskrise
1889: Ausrufung der Republik
1891: Neue Verfassung mit weitgehender Selbständigkeit der Bundesstaaten; erste Ansätze einer Industrialisierung mit Zentrum São Paulo.
1929/30: Weltwirtschaftskrise, wirtschaftlicher Zusammenbruch
1930: An der Spitze einer Aufstandsbewegung gelangt Getúlio Vargas an die Macht. Er errichtet mit Hilfe der Verfassungen von 1934 und 1937 ein autoritäres Regierungssystem Parteien werden verboten, der Kongress aufgelöst.
1945: Revolution vom Oktober 1945: Vargas muss zurücktreten; demokratische Verfassung 1950 Vargas gewinnt die Präsidentschaftswahlen.
1954: Von den Militärs zum Rücktritt gezwungen, begeht Vargas Selbstmord.
1956-61: Präsident Juscelino Kubitschek betreibt mit Industrialisierung und Verlagerung der Hauptstadt von Rio de Janeiro ins Landesinnere (Errichtung von Brasilia als neue Hauptstadt von 1956 bis 1960) den inneren Ausbau Brasiliens, überlastet jedoch den Staatshaushalt.
1964: Militärputsch gegen die sozialreformerische Regierung Goulart
1964 - 85: Militärdiktatur: wichtigste Verfassungsgarantien außer Kraft gesetzt, Verordnung eines Zweiparteiensystems, Einschränkung der Pressefreiheit, Menschenrechtsverletzungen; Wirtschaft und Finanzen zerrüttet (100 Mrd. USD Auslandsschuld, ca. 50 Mrd. USD Inlandsverschuldung, Inflation 230%).
1985: Schrittweise Wiederherstellung der Demokratie mit Duldung der Militärs.
1988: Demokratische Verfassung
1991: Gründung der südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft MERCOSUR durch Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay
1991: Präsident Fernando Collor de Mello erklärt angesichts von Staatsverschuldung und Wirtschaftskrise den Staatsbankrott
1994: Einführung des Real mit Bindung an den US-$ als neuer Währung; bringt Inflation unter Kontrolle 1994 Wahl des ehemaligen Finanzministern Fernando Henrique Cardoso zum Präsidenten
1998: Wiederwahl von Fernando Henrique Cardoso als Staatspräsident
1999: Finanzkrise; Freigabe des Wechselkurses des Real, der sich an den Märkten stabilisieren kann
2000: Kommunalwahlen: "Arbeiterpartei" (PT, Parteivorsitzender Luiz Inácio Lula da Silva) verzeichnet stärksten Stimmenzuwachs
2002: Präsidentschafts-, Parlaments- und Gouverneurswahlen Luiz Inácio Lula da Silva gewinnt die Präsidentschaftswahl im 1. Wahlgang
2003: Amtsantritt von Präsident Lula, umfangreiches Sozialprogramm "Bolsa Familia", kontinuierlicher Wirtschaftsaufschwung
2005: Korruptionsskandal (illegale Parteienfinanzierung, Stimmenkauf im Parlament) zwingen u.a. den Chef des Präsidialamtes J. Dirceu zum Rücktritt ("Mensalao-Skandal")
Oktober 2006: Präsidentschafts-, Parlaments- und Gouverneurswahlen; Wiederwahl von Staatspräsident Lula im 2. Wahlgang
01.01.2007: Beginn der zweiten Amtsperiode von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva Dezember 2007 Senatspräsident Renan Calheiros (PMDB) tritt wegen des Vorwurfs ungesetzlicher Finanzgeschäfte zurück. Senator Garibaldi Alves Filho (PMDB) wird zum neuen Senatspräsidenten gewählt.
Politik:
Luiz Inácio Lula da Silva (geb. am 27, Oktober 1945) von der Arbeiterpartei PT (Partido dos Trabalhadores) wurde am 27. Oktober 2002 in einem zweiten Wahlgang zum brasilianischen Staatspräsidenten gewählt. Er erhielt 61,27 Prozent der abgegebenen Stimmen und hat seine vierjährige Amtszeit im Januar 2003 angetreten.
Die brasilianischen Wählerverzeichnisse weisen 115.254.113 Wahlpflichtige aus.
Präsidenten seit 1985:
- José Sarney 1985-1990
- Fernando Collor de Mello 1990-1992
- Itamar Franco 1992-1995
- Fernando Henrique Cardoso 1995-2002
- Luiz Inácio Lula da Silva 2003 |
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(Luiz Inácio Lula da Silva) |
Kongreß
Brasilien hat ähnlich den Vereinigten Staaten ein präsidiales System mit zwei Kammern. Der Senat besteht aus 81 Mitgliedern, wobei die 26 Bundesstaaten und der Bundesdistrikt (Brasília) je drei Senatoren stellen. Die Senatoren werden für acht Jahre gewählt. Sie haben unabhängig von der Größe und wirtschaftlichen Bedeutung ihres Bundesstaates alle gleiches Stimmrecht. Bei den alle vier Jahre stattfindenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen werden jeweils 1/3 bzw. 2/3 des Senats neu bestimmt. Das Abgeordnetenhaus setzt sich aus 513 für vier Jahre gewählten Parlamentariern zusammen.
Die größten Fraktionen im Abgeordnetenhaus und im Senat stellen die Arbeiterpartei - PT, die Partei der Demokratischen Bewegung - PMDB, die Partei der Brasilianischen Sozialdemokratie - PSDB, sowie die Liberale Partei - PFL.
Verfassung
Mit der Verfassung vom 5 Oktober 1988 sollte nach Überwindung der Militärdiktatur die Demokratie gestärkt und gesichert werden. Sie hat die Voraussetzungen für Stabilität und Kontinuität in Brasilien geschaffen. Die Menschenrechte erhielten nunmehr einen besonderen Schutz. Auch die Bewahrung der Umwelt hat in Brasilien Verfassungsrang. Es gilt das Prinzip der Gewaltenteilung.
(www.wikipedia.de, www.auswaertiges-amt.de, www.brasilianische-botschaft.de)
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Die Uhrzeit in Brasilien:
Das Motto des Jahres 2008/2009:
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