Sebi goes to Brazil - Qb 3
Quartalsbericht 3:

(ohne Bilder, mit Bilder einfach hier downloaden)

Quartalsbericht Nr. 3, 31. März 2009

Rotary Schüleraustausch 2008/09

Distrikt 1850

 

Sebastian Quaing                Sponsor Club:                   Host Club:

Zum Fernen Sand 45           Rotary Lingen(Ems)           Rotary Franca Norte

48488 Emsbüren                   Distrikt 1850                         Distrikt 4540

 

 

Mein Jahr in Brasilien – Make Dreams Real

 

Vor acht Monaten bin ich hier her gekommen. Auf der einen Seite kommt es mir vor, als wäre es erst gestern gewesen – so schnell ist die Zeit vergangen. Doch auf der anderen Seite habe ich so viel neue Eindrücke gesammelt, eine ganz andere Kultur erlebt, eine neue Sprache gelernt und so viele neue Menschen in mein Herz geschlossen.

Jetzt ist schon Ende März und mein Jahr hier soll nun schon bald zu Ende gehen. Es sind nur noch drei Monate bis es zurück nach Hause geht, nach Deutschland.

 

Gastfamilie:

Mitte Februar, nach meiner Nordostreise habe ich meine Gastfamilie gewechselt. Da mein jetziger Vater der Bruder meiner ersten Gastmutter ist kannte ich meine zweite Familie schon vorher sehr gut, weil wir immer etwas zusammen unternommen haben oder gemeinsam verreist sind. Außerdem wohne ich jetzt nur 100m von meiner ersten Gastfamilie entfernt. So war es keine große Umstellung für mich und ich hatte mich schnell eingelebt.

In meiner Familie lebe ich mit meinem Vater Carlos, der gleichzeitig auch der Jugenddienstleiter meines Clubs ist, meiner Mutter Marli, sowie meiner Gastschwester Talita (14) und meinem kleinen Gastbruder Vinicius  (12).

Ich wurde auch hier sehr gut aufgenommen, alle sind super nett zu mir. Besonders meine Mutter ist immer für mich da und tut alles für mich. Es gibt einige Dinge, die ich aus meiner ersten Familie vermisse, aber auch einige Sachen, die ich hier besser finde.

Mein Zimmer teile ich mir hier genauso wie in meiner ersten Familie mit meinem Gastbruder, aber das ist überhaupt kein Problem.

Richtig praktisch finde ich es auch, dass meine ganze Familie eine Druckerei hat, die genau gegenüber von unserem Haus liegt und wo wirklich die ganze Familie arbeitet. Mein Vater ist der Chef  und sie haben ca. 50 Mitarbeiter. Wenn ich also irgendwo hin möchte in meiner Stadt, kann ich immer schnell rübergehen und jemanden fragen, der mich hinbringt.


Reisen:

Die Nordostreise, „Viagem dos Sonhos“, die Reise der Träume vom 10.01.- 09.02.

Mit dem Bus ging es für 30 Tage durch den Nordosten von Brasilien und es war die Reise meiner Träume, es waren mit Abstand die besten 30 Tage in meinem Austauschjahr und sogar in meinem ganzen Leben. Ich habe in diesem Monat einfach so viele Austauschschüler kennen gelernt und jetzt über 30 sehr sehr gute Freunde in der ganzen Welt. Wir hatten super viel Spaß zusammen.

Begonnen hat unsere Reise in Brasília, der Hauptstadt Brasiliens. Hier habe ich mich gleich richtig gefreut, als ich meinen Freund Julian Reiter aus meinem Heimatclub RC Lingen(Ems) getroffen habe.

 

Weiter ging es dann in das kleine verschlafende Städtchen Lençois und nach einer knappen Woche ging es dann das erste Mal in Salvador an den Strand. Die Reise ging nun weiter von Strand zu Strand, in die bekanntesten Städte Brasiliens, mit Récife, Porto de Galinhas, Fortaleza, Jericoacoara, Natal, Aracajú, Itacaré, Porto Seguro und zum Schluss nach Rio de Janeiro. Eigentlich sind wir in jeder Stadt genau drei Tage geblieben, einen Tag am Strand, einen Tag die Stadt kennengelernt und am dritten Tag ging es dann mit dem Bus weiter zur nächsten Stadt. Insgesamt sind wir über 10.000 km Bus gefahren, waren in 13 Städten mit 41 Austauschschülern aus 16 Nationen und hatten einfach die schönste Zeit unseres Leben.

Karneval in São Paulo 20.02.- 24.02.

Da viele meiner Freunde von meiner Nordostreise in den Distrikten in und um São Paulo leben, hatte ich mir fest vorgenommen, sie dort einmal zu besuchen. Und was passte da besser als zum Karneval, zumal ich in dieser Woche sowieso Ferien in der Schule hatte.

Also ging es ab in den Bus und nach sechs Stunden Fahrt war ich dann bei einer meiner besten Freunde aus Indien in der „Hauptstadt“ Brasiliens. Ich übernachtete in der Familie und hatte Glück, da die Gastmutter gebürtige Deutsche war, so konnte ich auch mal wieder Deutsch sprechen. Es war einfach eine ganz andere Stadt als meine „kleine“ Stadt Franca (300.000 Einwohner) im Vergleich zu São Paulo mit knapp 18 Mio. Einwohnern. Es ist eine sehr beeindruckende große Stadt. Ab 21.00 Uhr fuhren abends keine Busse mehr und ab 24.00 Uhr schloss die komplette Metro.

Ich freute mich sehr, viele meiner Freunde wiederzusehen, denn ich war nicht der Einzige, der sich aus den Vororten São Paulos auf den Weg gemacht hatte.

Am Samstag war dann die größte Karnevalsveranstaltung. Da es offiziell keine Tickets mehr gab, haben wir uns mit 7 Austauschschülern auf den Weg gemacht, um  Tickets auf dem Schwarzmarkt zu erwerben. Es dauerte nicht lange, da wurden uns schon die ersten Karten angeboten. Ein anderer Deutscher und ich hatten jedoch arge Bedenken, ob es sich hier wirklich um Originaltickets handelte. Aber die zwei Rumänen, die dabei waren, wollten unbedingt diese Tickets kaufen und nicht länger warten. Also ließen wir uns darauf ein. Und was geschah, wir passierten die erste Sicherheitskontrolle, die zweite Sicherheitskontrolle und dann kam die dritte Sicherheitskontrolle in Form eines Automaten und es stellte sich heraus, dass es gefälschte Karten waren. So war es aus mit unserem Traum vom Karnevalsbesuch an diesem Tag.

Am Sonntag haben wir es dann geschafft, wir waren im sogenannten „Sambodromo“, das ist diese Straße, wo die Karnevals-/Sambaschulen durchlaufen. Es war zwar nicht so groß wie der Karneval in Rio de Janeiro, aber São Paulo gilt als der zweitgrößte Karneval in Brasilien. Und es war total beeindruckend, was die Menschen dort für Kostüme trugen, und wie die Wagen geschmückt waren.

Rotary:

Regelmäßig gehe ich zum Interacttreffen unseres Clubs, wo wir immer viel Spaß zusammen haben. Mitte März hatten wir dann einmal einen Termin bei der Tageszeitung der Stadt. Wir haben dort gemeinsam mit unserem Rotarypräsidenten über unsere Projekte geredet. Weiterhin wurde uns dort alles gezeigt und schon am nächsten Tag war ein Artikel mit Foto in der Zeitung und sogar ein kleiner Bericht über mich zu lesen.

Seit Ende März hat Interract auch noch eine riesengroße Aktion gestartet zum Thema Öl. Ziel ist es, altes Haushaltsöl zu recyceln und nicht in den normalen Hausmüll zu werfen. Deshalb gibt es die Aktion, dass jeder Einwohner zu fast jedem Supermarkt gehen kann und dort 4l altes Öl in einen Liter neues tauschen kann. Das alte Öl wird dann von großen Firmen, die es wieder recyceln und  Geld daraus machen, abgeholt. Und dafür ist eine ganze Menge Arbeit nötig. Mehrere Samstage sind wir um 8.00 Uhr morgens losgegangen und haben alle Supermärkte der Stadt (und das sind viele!) abgefahren und gefragt, ob sie sich an dem Projekt beteiligen wollen, haben Flyer verteilt und viel Werbung in zwei Zeitungen der Stadt gemacht.

Auch das regionale Fernsehen war bei uns zu Hause um davon zu berichten.

Zum Rotarymeeting selber gehe ich einmal im Monat, um mein Taschengeld in Empfang zu nehmen. In den nächsten Woche werde ich schon meine Präsentation über Deutschland und mein Auslandsjahr hier in Brasilien machen.

Schule:

Seitdem ich von der Nordostreise zurück bin,  gehe ich  wieder zur Schule. Weil die Schuljahre hier von Januar bis Januar sind, musste auch ich die Klasse wechseln.

Jetzt gehe ich ins „3° Collegial“, dass ist sozusagen die Abschlussklasse, also in Deutschland vergleichbar mit der 13. Klasse. Leider sind in dieser Klasse nur die Hälfte der Leute aus meiner alten Klasse.

Jeden letzten Freitag im Monat erlaubt es die Schule allen Schülern der Abschlussklasse nicht die Schuluniform zu tragen. Dann verkleiden sich nämlich alle zu irgendeinem Thema und das sieht richtig lustig aus. Hier ein Foto im Februar zum Thema „Brega“, zu Deutsch, Sachen, die überhaupt nicht zusammen passen.

Sprache:

 

Die Sprache ist jetzt überhaupt kein Problem mehr, das Sprechen und auch das Verstehen klappt problemlos. Auch Fernsehen oder Filme auf portugiesisch sind kein Problem mehr zu Verstehen.

 

Trotzdem gehe ich jeden Dienstag zu meinem Portugiesischunterricht, bei dem ich die portugiesische Grammatik lerne, die im Gegensatz zum gesprochenen Portugiesisch dann doch recht kompliziert ist.

Manchmal geh ich dann auch zum Deutschunterricht in meiner Sprachschule und helfe den Lehrern und Schülern dort. Es ist richtig spannend denen zuzuschauen, wie sie Deutsch lernen.

Probleme:

Probleme hatte ich bisher glücklicherweise noch keine.

 

Rückflug:

Jetzt muss ich leider noch zu dem Thema kommen, über das ich am liebsten nicht reden möchte, nämlich, dass es in drei Monaten und nach genau 11 Monaten Brasilien wieder zurück nach Deutschland geht.

 

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Jetzt habe ich noch genau drei Monate hier zu verbringen und deshalb werde ich versuchen, jeden Tag zu genießen und das Beste daraus zu machen. Ich habe mir vorgenommen auf jeden Fall nochmals zurück nach Brasilien zu kommen. Zuerst aber werde ich meine brasilianische Cousine, die derzeit zum Austausch in Polen ist, besuchen. In den Herbstferien werde ich dann nach Dänemark fahren, da mein erster Gastbruder im August einen Austausch nach Dänemark macht.

 

Hiermit möchte ich mich noch einmal ausdrücklich bei Allen bedanken, die mir dieses Jahr und diese Erlebnisse ermöglicht habe. Da möchte ich als allererstes meine Eltern nennen, die mir immer bei Seite gestanden haben und mich in jeglicher Hinsicht unterstützten. Genauso wie meine Gasteltern, die mich wie ihren eigenen Sohn aufgenommen haben und sich um mich sorgten und immer für mich da waren.

 

Ein weiteres ganz ganz großes Dankeschön geht natürlich an Rotary. An meinen Distrikt 1850, der mir bei der Vorbereitung auf meinen Austausch mit allen Orientations super geholfen hat, an meinen RC Lingen (Ems), der mir dieses Jahr ermöglichte und insbesondere an meinen Jugenddienstleiter Herrn Prof. Dr. Große-Heitmeyer, der mir bei Fragen immer bei Seite stand und mich bei meiner Vorbereitung und während der gesamten Zeit sehr unterstützt hat.

 


Vielen vielen Dank an alle!!!

 

Sebastian Quaing aus Brasilien

 

 

 

 
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