Sebi goes to Brazil - Qb 2
Quartalsbericht 2:

(ohne Bilder, mit Bilder einfach hier downloaden)


Quartalsbericht Nr. 2, 31. Dezember 2008

Rotary Schüleraustausch 2008/09

Distrikt 1850

 

Sebastian Quaing                Sponsor Club:                   Host Club:

Zum Fernen Sand 45           Rotary Lingen(Ems)           Rotary Franca Norte

48488 Emsbüren                   Distrikt 1850                         Distrikt 4540

 

 

Mein Jahr in Brasilien – Make Dreams Real

 

So jetzt schreibe ich schon meinen 2. Quartalsbericht am Ende des Jahres 2008 und mir wird erst jetzt bewusst, dass schon  fast ein halbes Jahr meines Austauschjahres vorüber ist. Die Zeit rast wahnsinnig schnell, zu schnell. Ich fühle mich immer noch, als wäre ich erst letzte Woche angekommen. Es ist hier wunderschön und alles super klasse und ich hoffe, dass ich ein paar meiner Erlebnisse in diesem Bericht wiedergeben kann. 

 

Gastfamilie:

Ich lebe noch immer in meiner ersten von nur zwei Gastfamilien. Anfang Februar werde ich in meine zweite Familie wechseln. Mein zweiter Vater ist der Bruder meiner Mutter der ersten Familie, so dass ich im Grunde genommen doch nur eine Familie habe. Ich habe schon oft Aktivitäten und Reisen mit meiner zweiten Familie unternommen. Es ist wie eine riesengroße Familie. Meine Mutter hat allein neun Geschwister und ich glaube, dass ich ca. 50 Cousinen und Cousins habe.

Bei den Inboundtreffen haben mir viele Austauschschüler von ihrem Glück erzählt, dass sie direkt an der Atlantikküste leben, ich dagegen lebe im Inland. Dafür liegt mein Glück in meiner Familie. Ich habe eine super gute Familie, die soviel für mich tut. Sie versuchen mir möglichst viel von Brasilien zu zeigen, wie man an meinen Reisen sieht. Man merkt nicht mehr dass ich nur Gast im Hause bin; ich fühle mich wie ihr eigener Sohn.

 

Reisen:

Gereist bin ich in den letzten Monaten sehr viel, sowohl mit meiner Familie als auch mit den anderen Austauschschülern.

1. Reise: 15.10. - 19.10 Blumenau - SC

Mit meiner Familie und der Familie meiner Cousine sind wir mit 2 Autos und insgesamt 8 Personen  in den 1.200 km entfernten Bundesstaat Santa Catarina gefahren. Übernachtet haben wir alle zusammen in einem großen Appartement. Tagsüber haben wir uns die Sehenswürdigkeiten von Santa Catarina angeschaut und abends haben wir das zweitgrößte und weltbekannte Oktoberfest der Welt in Blumenau besucht. Blumenau wurde von einem Deutschen gegründet und die Häuser gleichen den Häusern in Bayern mit vielen Fachwerkbauten. Auch die Biersorten dort hatten deutsche Namen, wie z.B. OPA-Bier, PILSEN-Bier, usw..

Ich habe mich dort mit Martha getroffen. Martha war im letzten Jahr Austauschschülerin in Lingen(Ems), meiner Heimatstadt. Die Freude war riesengroß sie wiederzusehen. Meine ganze Familie war bei Blömers zum Essen eingeladen, Marthas Mutter hatte deutsch gekocht. Es gab Kartoffelbrei, Weißwurst, Sauerkraut und Schweinefleisch und es war richtig lecker!!!

2. Reise: 25.10. - 03.11. Pantanal und Bonito - MS

Meine zweite Reise war dann ins Pantanal, in das größte Feuchtgebiet der Welt und in die Stadt Bonito mit Rotary und rund 40 Austauschschülern aus aller Welt. Die täglichen Aktivitäten, die wir gemacht hatten waren einfach nur der Hammer, wie z.B. Reiten, Wandern im Pantanal um Vögel, Krokodile und andere Tiere zu beobachten, Piranhafischen, Rafting oder in kristallklarem Wasser geschnorcheln.

Bei 45 °C waren wir natürlich mehrmals täglich im Pool schwimmen. So war die Wärme einigermaßen erträglich.


Außerdem haben wir als soziale Aktivität ein Kinderheim in Bonito besucht und den Kindern Spielsachen geschenkt. Auch das war eine super tolle Erfahrung.   

 

Auf dieser Reise habe ich viele Freundschaften geschlossen und der Abschied nach zehn Tagen fiel uns allen sehr schwer. Jedoch werde ich viele meiner neuen Freunde von dort auf der Nordostreise oder der Amazonasreise wiedersehen.

3. Reise: 19.11. - 23.11 Rio de Janeiro - RJ

Meine zweite Familie hat mich eingeladen mit ihr nach Rio de Janeiro zu fahren. Zuerst ging unsere Reise nach in die Stadt „Aparecida do Norte“. Wir haben in der Stadt die Basilika "Nossa Senhora Aparecida" besichtigt. Die Basilika ist die zweitgrößte Kathedrale der Welt - nach dem Petersdom -, der größte Wallfahrtsort Brasiliens und sie hat die größte Kirchturmuhr der Welt !!!  Es ist wahnsinnig dort!!!

Danach ging es weiter nach Rio. Dort haben wir das besichtigt, was man als Rio de Janeiro-Tourist halt gesehen haben muss: Den Zuckerhut, die Christusstatur und natürlich die Copacabana. Allerdings hat das Wetter nicht so ganz mitgespielt, so dass wir leider nicht auf der Copacabana baden gehen konnten. Rio de Janeiro ist eine gigantisch große Stadt. Auch habe ich hier eine andere Seite von Brasilien kennengelernt, denn wir haben bei einer Tante gewohnt, die sehr arm war.

 


4. Reise: 05.12. - 09.12 Santos - SP

Auch meine vierte Reise war wieder mit meiner zweiten Gastfamilie und der Familie meiner Cousine. Diesmal war ein Badeurlaub angesagt. Unser Ziel war Santos – SP. Santos liegt rund 120 km südöstlich von Sao Paulo an der Atlantikküste.

Wir haben in einem Strandhaus ganz nah am Atlantik gewohnt, mit einem riesengroßen Strand.  Meine kleine Cousine und mein zweiter Gastbruder haben mir surfen beigebracht und so haben wir jeden Tag im Atlantik gesurft und im hauseigenen Pool gebadet.

 

Rotary:

Immer noch gehe ich jeden Mittwochabend zum Interacttreffen meines Clubs, gemeinsam mit meinem Bruder und meiner zweiten Gastschwester. Es ist immer interessant.

Zum Rotarymeeting gehe ich einmal im Monat, eigentlich nur damit ich mein Taschengeld bekomme oder dann, wenn es besondere Treffen gibt, wie z. B. am 22.10., als der Gouvenor unseres Distriktes bei unserem RC Franca-Norte zu Gast war. Ich musste mich hier wieder kurz vorstellen.

 

Am 17.12. gab es eine gemeinsame Weihnachtsfeier von Rotary und Interact. Alle Rotarier hatten ihre Kinder, Enkel, Nichten und Neffen mitgebracht, so dass wahnsinnig viele Kinder da waren. Stilecht hat sich unser Präsident als Weihnachtsmann verkleidet und alle haben viele Geschenke bekommen.

 

Mit meinem Counselor habe ich eigentlich keinen Kontakt. Ich kenne ihn nicht wirklich besser als jeden anderen Rotarier meines Clubs auch. Über einen regelmäßigen Händedruck geht es nicht hinaus. 

 

Advent:

Ich erlebe hier in Brasilien eine ganz andere Adventszeit als in Deutschland. Kein Weihnachtsmarkt, keine Weihnachtsstimmung, keine Weihnachtskekse.

Weihnachtsstimmung kommt bei mir hier einfach nicht auf, was wahrscheinlich  an der sommerlichen Wärme und an den langen sonnigen Tagen liegt.

Doch werden die Städte, weniger die Häuser selber, sehr gut geschmückt, mit Lichterketten, Weihnachtsbäumen und anderen Dekoartikeln, was gerade nachts richtig gut aussieht.

 

Vor 3 Wochen stellten wir unseren Weihnachtsbaum auf, einen unechten natürlich, denn Tannen gibt es hier ja nicht. Wir schmückten ihn mit verschiedenem bunten Plastikbehang und einem Lichterschlauch. 

Da mir meine Eltern aus Deutschland u. a. einen Adventskalender geschickt haben, konnte ich meiner Familie hier einige weihnachtliche Bräuche aus Deutschland zeigen.

 


Weihnachten:

Weihnachten war für mich einfach anders!!! Zuerst dachte ich, dass es hier gar kein Heiligabend gibt, denn ich habe bis 20.00 Uhr abends mit meiner kleinen Cousine Videospiele gespielt. Vormittags habe ich mit meinem Bruder und meiner Schwester bei meiner Oma Mittaggegessen, und danach wurden dann noch die letzten Weihnachtsgeschenke für alle gekauft. Die Männer der Familie haben sich alle im Restaurant eines Rotariers getroffen und dort den ganzen Tag Churrasco gegessen und getrunken.

Um 22.00 Uhr jedoch sind wir dann wieder zu meiner Oma gefahren, wo schon alles wunderschön geschmückt war, mit tausenden von blinkenden Lichterketten und einem schönen Weihnachtsbaum, was ich so wirklich niemals erwartet hätte. Das war glaube ich das Erste mal hier, das vielleicht ein ganz ganz kleines bisschen Weihnachtsstimmung aufgekommen ist.

 

 

Nach und nach ist dann auch die ganze Familie eingetrudelt und jeder hat etwas zu Essen mitgebracht, was wahrscheinlich für das ganze nächste Jahr gereicht hätte, so viel hatte jeder mitgebracht, ob Kuchen oder Hähnchen, Pudding oder Brötchen mit Aufschnitt. Insgesamt waren wir wohl um die 30 Leute. Meine beiden kleinen Cousinen haben dann für alle Ballet getanzt und wir haben kleine Spiele gespielt, wo jeder kleine Geschenke bekommen hat.

Das eigentliche Weihnachtsfest begann dann um Mitternacht, die Uhrzeit die alle erwartet hatten. Dann versammelten sich alle zusammen und alle fassten sich an die Hände und es wurde ein Vaterunser und ein Ave Maria gebetet, sozusagen der Ersatz, für den in Deutschland üblichen weihnachtlichen Kirchgang.

Jetzt hat das eigentliche Weihnachten erst begonnen und es wurden die ersten Sektflaschen geöffnet und alle lagen sich in den Armen und haben sich frohe Weihnachten, Gesundheit, Glück alles Gute gewünscht.

Danach hat sich Opa als Weihnachtsmann verkleidet und alle haben Geschenke bekommen.

 

Natürlich wurde danach noch gut weitergegessen und um 2.30 sind dann alle wieder nach Hause gefahren, denn am nächsten Tag sollte das Weihnachtsfest ja noch weitergehen.

 

Am 1. Weihnachtstag sind wir dann wieder zur Oma gefahren und es gab Spanferkel und die Reste von Weihnachtsfest.

 

Das war mein Weihnachten mal anders.

Silvester:

 

Über Silvester bin ich mit meiner Familie auf unsere Ranch gefahren. Es war richtig klasse, denn die ganze Familie war dort, insgesamt am Silvesterabend rund 50 Personen.
Man konnte ab 26.12. hinfahren und zurück ging es ab dem 03.01. Das heißt die Autos der Einzelnen fuhren immer versetzt an verschiedenen Tagen hin und auch zurück. Jeder nahm halt das Auto wann er gerne fahren wollte und wie Platz war.


Dort konnte man einfach alles machen, ob Basketball, Fußball oder Volleyball spielen, im Pool oder im Fluss schwimmen, Kajak oder Motorboot fahren oder Kartenspielen, es gab einfach immer jemanden, der gerade das machte, wozu man selber Lust hatte.

 

Am Silvesterabend trugen alle weiße Kleidung, und Wir haben gemeinsam Essen gekocht und es wurde kräftig gefeiert. Um Mitternacht gab es dann - so wie in Deutschland auch – viele Feuerwerke  und man wünschte sich ein frohes neues Jahr. Sehr viele sind  danach mit allen Klamotten in den Pool gesprungen, denn das soll Glück für das kommende Jahr bringen.

Inboundtreffen:

Weiterhin hatten wir am 13.12. unser nächstes Inboundtreffen, wo wir alle landestypisches Essen mitbringen sollten. Wir Deutschen hatten Schwarzbrot, Weißwurst, Sauerkraut, Kartoffeln und Kartoffelsalat mitgenommen. Es was nicht allzu schwierig, die Sachen zu beschaffen, da ein Vater von einem anderen deutschen Inbound gebürtiger Deutscher ist. So wirklich gut kam deutsches Essen allerdings nicht an.

Es war richtig interessant, das Essen aus vielen Nationen kennenzulernen, wie z. B. australische Salami aus Kängurufleisch.

Leider war es auch schon das letzte offizielle Treffen für die, die im Januar wieder nach Hause fahren.

 

Schule:

Mein letzter Tag hier in der Schule vor den großen Sommerferien war der 18.11.2008, so dass ich jetzt schon gut seit einem Monat Sommerferien habe. Am 26.11.2008 gab es noch ein Angebot der Schule, zu einem riesengroßen Wasserpark zu fahren. Das habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen und bin mit meinen Freunden mitgefahren.


Sprache:

 

Mit meinem portugiesisch wird es auch jeden Tag immer besser. Bis Anfang Dezember hatte ich immer Unterricht bei einer Sprachschule, jedoch habe ich dort auch bis die Schule wieder startet Ferien.

Mittlerweile kann ich mich schon gut verständigen und verstehe eigentlich auch nahezu alles, auch Filme oder Fernsehsendungen verstehe ich schon recht gut.

 

Hin und wieder helfe ich in meiner Sprachschule den Deutschlehrern, bei ihrem Deutschunterricht. Es ist echt interessant zu sehen, wie andere Menschen deutsch lernen.

 

Probleme:

Probleme hatte ich bisher glücklicherweise noch keine.

 

 

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Mit geht es, wie man sicherlich merkt, richtig gut hier. Ich bin glücklich hier und  fühle mich rundum wohl. Besonders die Freundschaften mit den anderen Austausch-schülern aus aller Welt bedeuten mir sehr viel. Deshalb freue ich mich riesig auf die 30-tägige Nordostreise, die für mich am 09. Januar startet.

 

Für meine nächste Zeit hoffe ich, dass es einfach nur so läuft wie bisher und dass die Zeit nicht so unglaublich schnell vergeht, wie die letzten 5 Monate.

 

Nochmals bedanke ich mich bei Allen, die mir diesen Austausch ermöglicht haben und verabschiede mich bis zu meinem nächsten Quartalsbericht.

 


Sebastian Quaing aus Brasilien

 

  

 

 

 

 
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