Sebi goes to Brazil - Qb 1
Quartalsbericht 1:

(ohne Bilder, mit Bilder einfach hier downloaden)

Quartalsbericht Nr. 1, 30.Sep.2008

Rotary Schüleraustausch 2008/09

Distrikt 1850

 

Sebastian Quaing                Sponsor Club:                   Host Club:

Zum Fernen Sand 45           Rotary Lingen(Ems)           Rotary Franca Norte

48488 Emsbüren                   Distrikt 1850                         Distrikt 4540

 

 

 

Mein Jahr in Brasilien – Make Dreams Real

 

Ich lebe nun schon gut zwei Monate in meiner neuen Heimat in Brasilien, in Franca. Es gefällt mir hier tierisch gut, ich habe schon viele Freunde gefunden, komme mit meiner Gastfamilie, mit der Schule, mit den anderen Austauschschülern und auch mit meinem Rotary Club sehr gut klar

Ankunft:

Meine Reise war mehr ein Abenteuer, als eine entspannte Reise, hat aber unglaublich Spaß gemacht und ich konnte meine ersten Erfahrungen sammeln.

Angefangen hatte es schon mit dem von der Lufthansa bekanntgegebenen Streik, genau an dem Tag, an dem ich in das Land meiner Träume aufbrechen wollte.

Nachdem wir pünktlich in Frankfurt von Bremen ankamen ging das Abenteuer los. Das Flugzeug hatte rund 12 Stunden Verspätung und alle Austauschschüler (wir waren rund 30) mussten in einem Hotel übernachten. Als wir dann am nächsten Tag 13 Stunden zu spät in São Paulo auf dem Flughafen standen, verpasste ich mit zwei weiteren Deutschen dann auch meinen schon umgebuchten Anschlussflug.

Dort wurden wir von sehr netten, sogar einem deutschsprechenden Rotarier empfangen und begleitet. Weil mein nächstes Flugzeug dann erst am nächsten Morgen startete musste ich noch eine Nacht in São Paulo bleiben. Wir waren insgesamt noch vier (drei Deutsche und eine Norwegerin), die nun bei einem Rotarier übernachteten.

Um 6.40 startete dann mein Anschlussflug planmäßig nach Ribeirao Preto. Gut einen Tag zu spät stand ich dann am Flughafen, wo mich wieder Rotarier empfingen und ich auch schon von Weiten meine Familie sehen konnte. Ich wurde von meinem zweiten Gastvater, der gleichzeitig auch mein Jugenddienstleiter ist, seinem Sohn und meinem Bruder Murillo abgeholt

Nach einer 53-stündigen Reise hatte ich endlich mein Ziel erreicht.

 

Gastfamilie:

Meine erste Familie ist wirklich toll, sie haben mich super herzlich aufgenommen und behandeln mich wie ihren eigenen Sohn. Ich fühle mich hier sehr sehr wohl.

Ich werde noch bis Anfang Februar in meiner ersten von nur zwei Gastfamilien leben. Ich verstehe mich mit allen super gut und sie sind immer zu Späßen aufgelegt und leben mit der brasilianischen Lebensfreude einfach in den Tag hinein. Alle sind sehr bemüht und unterstützen mich, da sie möchten, dass es mir gut geht.

Meine Familie, das ist mein Gastvater Marcelo (42), meine Gastmutter Marcia (41), mein Bruder Murillo (17) sowie meine Gastschwester Marina (18), die allerdings nicht zu Hause wohnt, sondern in Ribeirão Preto studiert und nur am Wochenende nach Hause kommt. Mein Vater ist Zahntechniker und meine Mutter arbeitet in der Druckerei unserer Familie, bei dir so ziemlich fast alle aus meiner Familie arbeiten.

 

Rotary:

 

Ich gehe jeden Mittwochabend zum Interracttreffen meines Clubs. Auch mein Bruder, meine zweite Gastschwester und meine Cousine nehmen regelmäßig an dem Treffen teil. Hier haben wir sehr viel Spaß miteinander und ich verstehe mich mit allen sehr sehr gut.

Im Anschluss an das Interracttreffen ist das Treffen der Rotarier. Dort muss ich nicht regelmäßig teilnehmen, da ich nach dem Interracttreffen alle Rotarier sehe.

Einmal hatte Interract eine Aktion in unserer Stadt gegen Polio (Kinderlähmung). Rotary hat alle Menschen eingeladen sich kostenlos impfen zu lassen. Wir Interracter haben dafür Flugblätter verteilt und Menschen auf der Straße angesprochen, ob sie sich nicht kostenlos impfen lassen wollen.

Ich selber habe in meinem Host-Club vor kurzer Zeit ein paar Sätze auf portugiesisch gesagt, dass es mir hier richtig gut gefällt und ich mich sehr dafür bedanke, dass mein Club mich hier so herzlich aufgenommen hat.

 

Mit meinem Counselor habe ich nicht sehr viel zu tun. Meistens kommt es über einen Handschlag und die Frage ob es mir gut geht nicht hinaus

Mein Taschengeld in Höhe von R$ 120,00 (das soll in etwa 75,00US$ entsprechen) wird mir jeden Monat ausgezahlt.

Am 30. August 2008 – an meinem 17. Geburtstag - fand das erste Rotarytreffen aller Austauschschüler in Ribeirao Preto statt.


Die Stadt:

 

Meine Stadt hat rund 320.000 Einwohner und lebt vor allem von der Schuhindustrie. So allmählich finde ich mich hier auch schon zurecht und kenne mich einigermaßen gut aus, zumindest die wichtigsten Wege zu Bekannten, in die Stadt oder zur Schule, sind kein Problem mehr.  

   

Schule:

 

In der Schule komm ich inzwischen sehr gut klar. Schon nach einem Tag musste ich die Schule wechseln, da es für meine Eltern einfacher ist, wenn ich auf diese zweite Schule gehe, da dies auch die Schule meines Bruders ist.

Ich wurde sehr gut in der Klasse aufgenommen und habe viele Freunde gefunden. An meinem Geburtstag haben meine Klassenkameraden sogar einen Kuchen für mich gebacken. Es macht richtig Spaß jeden Tag in die Schule zu gehen. Anders als in Deutschland freut man sich hier sogar auf Schule.

Den Unterrichtsstoff finde ich unerwartet anspruchsvoll und für mich ist hier in allen Fächern, außer Englisch alles neu. Nach einem Monat musste ich einen Englisch-Test mitschreiben, was ja auch kein Problem darstellt. Allerdings habe ich trotzdem nichts verstanden, da alle Fragestellungen auf portugiesisch waren. Das ist halt Schule in Brasilien.

Der Unterricht beginnt hier morgens um 7.00 Uhr und endet um 12.20 Uhr. Am Montag habe ich allerdings bis 17.00 Uhr Schule. Pausen gibt es nur eine. Wenn man dann im Unterricht zur Toilette muss oder etwas trinken möchte, verlässt man halt den Klassenraum.

 


Die Sprache:

 

Jeden Dienstag gehe ich zu einer Sprachschule und habe eine Stunde Portugiesischunterricht, der mir schon sehr viel gebracht hat.

Nach nun zwei Monaten kann ich mich schon gut verständigen und verstehe auch schon recht viel. Lediglich ein fließendes Gespräch oder eine Fernsehsendung kann ich noch nicht so ganz verfolgen, da hapert es immer noch.

Sehr viel habe ich auch in der Schule gelernt, weil meine Freunde dort alle von Anfang an portugiesisch mit mir gesprochen haben.

Da die meisten Leute hier gar nicht bzw. nicht sehr gut Englisch sprechen, hatte ich gar keine andere Wahl, als mich mit der Sprache auseinanderzusetzen.

Ich habe schon von Vielen gehört, dass ich schnell lernen würde und es gar nicht mehr lange dauert bis ich fließend sprechen würde.

 

Probleme:

 

Probleme hatte ich bisher zum Glück noch keine großartigen, die nicht schnell gelöst waren.


Essen und Trinken:

 

Erst einmal möchte ich hier ein  weit verbreitetes Vorurteil widerlegen: Brasilianer essen jeden Tag Reis mit Bohnen. Das stimmt gar nicht! Brasilianer essen zwei Mal am Tag Reis mit Bohnen!!! Daran musste ich mich am Anfang erst einmal gewöhnen, weil auf dem deutschen Speiseplan nicht oft Reis, geschweige denn Schwarze Bohnen zu finden sind.

Generell schmeckte mir anfangs das Essen hier gar nicht so gut, jedoch mittlerweile liebe ich es und will meine tägliche Portion Reis nicht missen. Am besten jedoch ist hier das sogenannte Churrasco, eine lateinamerikanische Zubereitungsart von Fleisch für ein Grillfest.

Auch die verschiedensten Sorten an Obst, von denen ich noch nie zuvor gesehen oder gehört hatte sind hier einfach nur wahnsinnig lecker.

Das Lieblingsgetränk der meisten ist Guaraná. Das ist wie Cola oder Fanta ein Erfrischungsgetränk, schmeckt so ähnlich wie RedBull und wird aus der brasilianischen Guaranáfrucht gemacht.

 

Klima:

 

Das Klima hier ist auch etwas, woran wir Europäer uns erst einmal gewöhnen müssen, denn Sonnenschein und 30°C im Winter ist schon etwas anderes als das „Norddeutsche Schmuddelwetter“.

Die Temperaturen sind sehr angenehm, denn es ist nicht schwül und Regen gibt es hier im Winter auch nicht.


Abschluss:

Ich bin sehr glücklich hier zu sein und möchte mich an dieser Stelle auch nochmal bei meinem entsendenden Club, dem RC Lingen bedanken, dass man mir die Möglichkeit gegeben hat mich an diesem Austausch zu beteiligen.

Mit diesen Worten und vielen herzlichen Grüßen nach Deutschland,

Sebastian Quaing aus Brasilien

 

 

 

 
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